Eine Skulptur aus Beton mit vielen Gesichtern

Das nahe dem Bahnhof in Diessenhofen gelegene Grundstück sollte auf Wunsch der Bauherrschaft maximal genutzt werden. Der Einsatz von Sichtbeton im Innenraum sowie auch an der Fassade war ein zentraler Wunsch der Bauherren.

Das Projekt nimmt Bezug zu den Giebelfassaden entlang der Schulstrasse. Dieses Thema wird im nördlichen Teil des Gebäudes aufgegriffen. Selbstbewusst und markant präsentiert sich das Gebäude mit einer geknickten Giebelfassade und einem asymmetrischen Satteldach.

Während sich das Volumen nördlich zweigeschossig zeigt, folgt die Form gegen Süden einem überhohen Geschoss der inneren Funktion. Durch die kleine Parzelle und das sehr hohe Raumprogramm wurde mit dem gleichen Prinzip Schritt für Schritt die expressive und monolithische Kubatur herauskristallisiert. Das Gartenhaus wurde in der gleichen Architektursprache ausformuliert und suggeriert das Bild des kleinen Bruders. Der nördliche Teil des Gebäudes beinhaltet eine Doppelgarage, das Entrée und Schlafzimmer. Im südlichen Teil befinden sich der überhohe Wohnbereich und eine Arbeitsgalerie, die durch präzise gesetzte Öffnungen spannende Blick- und Raumbezüge bietet. Die Gebäudehülle inklusive Dach besteht aus Ortbeton. Im Inneren wurden sämtliche horizontale Flächen ebenfalls in Beton gefertigt. Um den Räumen zusätzliche Wärme zu verleihen, wurden sämtliche Einbauelemente wie Küche, Türen, Garderobe und Fenster in Eiche ausgeführt.

Das Gebäude wurde von dem Verleger Braun in dem Buch "Architektenhäuser in der Schweiz und Österreich" publiziert.

Projektdaten:

  • Projekt aus früherer Festanstellung bei Moos Giuliani Herrmann Architekten
  • Bauherr: Privat
  • Architektur: Moos Giuliani Herrmann Architekten
  • Alexander Ehrat: Entwurf, Bauprojekt, Ausführungsplanung, Gestalterische Leitung
  • Ort: Diessenhofen, Kanton Thurgau
  • Fotos: Alexander Ehrat und Lukas Murer